Um den Torres del Paine NP 4. – 12.11.2002 (54’400 km)

Auf der Fähre nach Puerto Natales

Schon lange hatten wir uns über den Fahrplan der Fähre Puerto Montt – Puerto Natales informiert. Als alte Lateinamerika-Hasen gingen wir jedoch auf Nummer sicher und trafen Mitte Vormittag, für die um 20:00 Uhr geplante Abfahrt, ein. Schnell stellte sich heraus, dass die Magellan bereits um 16:00 Uhr ablegen würde und dass uns für das Einschiffen des Campers gerade noch genügend Zeit blieb. Zu unser aller Glück hatte die Magellan die vortägige Testfahrt gut überstanden, denn die letzten 3 Wochen hatte sie wegen Motorenschaden an Dock gelegen.

Nachdem Mosquito im Schiffsbauch gut vertäut worden war, machten wir uns auf zu unseren Schlafgelegenheiten und wurden positiv überrascht: Die Betten im Massenlager waren sehr sauber und bequem und konnten mit einem dicken Vorhang verhängt werden, zusätzlich stand je Bett ein abschliessbarer Schrank zur Verfügung. Das Beste aber war, dass die Kajütenbetten immer zu Viert angeordnet waren und wir somit etwas Privatsphäre hatten. Die 3tägige Überfahrt war äusserst ruhig und nur im Golfo de Penas warfen wir Seekrankheitstabletten ein, um bei dem Geschaukel das Essen behalten und den Videofilm geniessen zu können. Auch für Unterhaltung an Bord wurde gesorgt und so vergingen die Tage wie im Flug.

Puerto Natales

Die Hauptattraktion dieser Gegend ist eindeutig der nahe gelegene Nationalpark Torres del Paine, welcher durch seine natürliche Vielfalt begeistert. Auch wir schmiedeten unsere Wanderpläne und machten uns auf den Weg, nachdem wir den Supermarkt von Puerto Natales fast leer gekauft hatten. Natürlich sind die chilenischen Strassenbauer noch nicht so weit südlich gekommen und wir konnten uns einmal mehr auf das stundenlange Befahren von Naturpiste freuen. Aber die Naturstrassen waren nicht halb so schlimm wie in Bolivien, d.h. eine kurze Putzaktion reichte, um den eingefahrenen Sand zu entfernen. Doch Hubi war schon etwas enttäuscht, dass er seine unter schwersten Bedingungen erworbenen und zur Perfektion getrimmten Radwechselfähigkeiten nicht vor dem strengen, brüderlichen Auge demonstrieren konnte…

Während unserer 4 Tage im Park erkundeten wir die bekanntesten Sehenswürdigkeiten, wie z.B. die Torres del Paine und den Grey-Gletscher. Nicht alle von uns sind bekennende Alpinisten und so machten sich die Besucher alleine auf, die Türme aus der Nähe zu bewundern (anstelle der 8 benötigten sie für den Auf- und Abstieg nur 7 Stunden), während sich Bibi und Hubi dem Spaziergang zu einem kleinen See annahmen (2 Stunden insgesamt). Doch zum Grey-Gletscher ging es gemeinsam und so wanderten wir 3:20 Stunden (anstelle der angegebenen von 3:30 Std.) bergauf und bergab. Nachdem wir den berühmten Gletscher fotografiert hatten, reichte es uns gerade noch knapp auf das Boot, das laut Fahrplan eigentlich eine Stunde später hätte fahren sollen, dafür fuhr es dann gleich zurück und nicht – wie geplant – sehr nahe am Gletscher vorbei. Anscheinend hatte es diese Rundfahrt schon vorher erledigt. Nein, wir ärgerten uns nicht, kostete diese 40minütige Überfahrt doch nur lächerliche 30 US$ pro Person (inkl. ein Whisky on the rocks, eben mit Gletschereis). Doch eigentlich hatten wir diesen astronomischen Betrag fast erwartet, ist doch einfach alles im Park wahnsinnig teuer.

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