Um Belo Horizonte 28.1. – 3.2.03

Nach einer 6-stündigen Busfahrt kamen wir in Belo Horizonte an. Die Stadt hat an und für sich nichts Besonderes zu bieten, ist aber eine praktische Ausgangsposition für den Besuch von Ouro Preto und einer der in der Umgebung liegenden Höhlen.
Ouro Preto hat eine äusserst schöne Altstadt mit restaurierten Bauten aus der Kolonialzeit, man fühlt sich fast wie im 18. Jahrhundert. Mit dem Bau wurde auf einem Hügel begonnen und wie es so ist, wuchs die Stadt weiter und deckt heute ein grosses hügeliges Gebiet ab. Damit die Religion nicht zu kurz kommt, steht auf jedem Hügel eine Kirche, es sind deren 15. Da jährlich unzählige Touristen nach Ouro Preto pilgern, hat es viele Restaurant, Schmuck-, Kleider- und Souvenirläden und sage und schreibe auch ein Internet-Cafe. Uns wird diese Stadt nicht nur als Schmuckstück der Kolonialarchitektur in Erinnerung bleiben, sondern auch, weil wir uns dort in einem kleinen Tante-Emma-Laden je einen wasserdichten Schirm gekauft haben. Denn ja, es regnet immer noch häufig.

Unter Kennern ist Brasilien auch für seine grossenzügigen Höhlensysteme bekannt. Wir besuchten die Gruta de Maquine, die ca. 130 km nördlich von Belo Horizonte liegt. Von der mehr als 20 km langen Höhle sind nur 2 km für Laien zugänglich, der Rest ist Höhlengespenstern und Profis vorenthalten. Einige der Kammern sind so gross, dass manchmal Konzerte und Hochzeiten darin abgehalten werden. Uns erstaunte, dass die Höhle nach den exzessiven Regengüssen der letzten Tage ohne Probleme begehbar war.

Brasilia

Um nach Brasilia, der Hauptstadt Brasiliens, zu gelangen, setzten wir uns wieder einmal eine Nacht lang in den Bus und waren 12 Stunden später vor Ort. Die Stadt, deren Bau 1957 begann, wurde in nur 1’000 Tagen buchstäblich aus dem Boden gestampft. Die architektonischen Meisterstücke und sehr grosszügige Verkehrsplanung sind einer Hauptstadt wirklich würdig. Nur der Fussgänger kommt einmal mehr zu kurz: Die Distanzen zwischen den Sehenswürdigkeiten sind extrem gross und für genügend Schatten wurde auch nicht gesorgt. Dies zwingt den Touristen gerade zu, eine Citytour zu buchen.
Da in der Stadt nicht mehr als 500’000 Einwohner leben dürfen (und dies nur in speziellen Wohnsektoren), bildeten sich etliche, deutlich weniger geordnete Satellitenstädte ausserhalb, wo die Menschen wie überall anderswo in Brasilien leben. Nach einer Stadtrundfahrt und einigen Spaziergängen hatten wir genug gesehen und freuten uns auf den folgenden Abstecher in die fast unberührte Natur des Pantanals und auf die Weiterreise entlang des Amazonas.

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