Rio de Janeiro 21. – 28.1.03

In Rio de Janeiro

In Rio hat es von allem zuviel, zu viele Menschen, Verkehr, Sehenswürdigkeiten, Strassen und Strände. Es ist oft zu heiss, zu feucht, die Armut ist zu gross und es gibt zu viele Einkaufsmöglichkeiten. Trotzdem wird man von dieser Metropole in den Bann gezogen. Spätestens wenn man auf einen der Aussichtpunkte, wie Zuckerhut oder Corcovado, steigt und Rio aus der Vogelperspektive betrachtet.

Kaum angekommen, konnten wir ein günstiges Hotel für die Karnevalszeit reservieren, die Eintritte für das Spektakel im Sambadromo sowie einen preiswerten Rückflug nach Bs.As. erwerben. Und dies deutlich günstiger als die Angebote der Reisebüros in Bs.As oder aus dem Internet. Jetzt kann der Karneval kommen!

Dass wir die Samba-Rhythmen im Blut haben, sehen uns die Cariocas, so nennen sich die Einwohner von Rio, schon von weitem an. Deshalb ist es auch nicht weiter erstaunlich, dass wir sogleich mehrere Angebote zur Teilnahme am Karneval erhielten. Natürlich fühlten wir uns äusserst geschmeichelt, doch wir sind viel zu bescheiden, um den seit 12 Monaten Übenden die Schau zu stehlen.

Und natürlich besuchten wir auch die weltberühmten Strände Copacabana und Ipanema, doch leider spielte das Wetter da schon nicht mehr mit. Die ersten paar Tage unseres Aufenthaltes in Rio hatten wir das schönste Wetter, es war ziemlich heiss und schwül, dann setzte ein Tief unserer Entdeckungsreise ins Land der Bikinis und Strandschönheiten ein jähes Ende. Es regnete mindestens ein Mal pro Tag und die Temperaturen sanken um ein paar Grad. Aus diesen Gründen blieben die Strände leer und wir können keine Fotos von Miss Rio vorweisen. Doch uns bleibt ja noch eine zweite Chance, während des Karnevals muss es einfach schön sein.

Petropolis

Der zweite und letzte König von Brasilien, Peter der Zweite, hielt sich während seiner Regierungszeit (1840-1889). meistens in seiner Sommerresidenz in Petropolis auf. Die Lage der Stadt ist optimal: Sie liegt ca. 70 km von Rio entfernt etwas erhöht in den Bergen und das Klima ist das ganze Jahr über sehr angenehm. Die Fahrt dorthin kommt einem unendlich lange vor, da ein Teil der Strecke sehr kurvig ist und die Buschauffeure einander zu übertrumpfen suchen, wer die Strecke in kürzester Zeit bewältigen kann. Wir konnten unser Frühstück nur mit Müh und Not bei uns behalten. Nachdem sich unsere Mägen wieder etwas beruhigt hatten, besichtigten wir die königliche Residenz, die im Vergleich zu Versaille äusserst bescheiden ausfällt. Bestimmt aber sind die Parkettböden die am besten polierten, denn jeder Besucher muss sich eine Art Pantoffel über die Strassenschuhe stülpen und damit im Museum herumschlurfen. Es ist augefällig, dass Dom Pedro nicht viel von Vergnügungssucht hielt, denn es befinden sich mehr Büros als Ballsääle im Schloss. Während seiner Regierungszeit verbesserte er u.a. das Bildungssystem, das Landwirtschaftswesen und unterstützte Immigration aus Europa. Von den vielen geschichtlichen Daten, die wir während der elektronischen Führung vermittelt bekommen haben, ist uns das Jahr 1888 in Erinnerung geblieben. In diesem Jahr nämlich wurde von Prinzessin Isabella, der älteren der beiden Töchter Peter II, die als temporäre Regentin die Regierungsgeschäfte in Händen hielt, die Sklaverei abgeschafft. Dies kostete Dom Pedro letztendlich die Krone. Nachdem 1889 die Republik ausgerufen worden war, schiffte die königliche Familie nach Europa ein. 2 Jahre später starb der letzte König von Brasilien in einer Absteige in Paris.

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