Im Pantanal 3. – 8.2.03

Nach 18 Stunden Busfahrt kamen wir in Cuiaba, der Hauptstadt des Staates Matto Grosso an. Von hier aus planten wir den Pantanal, ein 230’000 km² grosses Sumpfgebiet, zu erobern. Wir buchten gleich für den nächsten Tag eine 4tägige Tour, die 3 Nächte auf einer Fazenda, Vollpension und diverse Ausflüge mit dem Bus, Boot, zu Fuss und zu Pferde beinhaltete.[jwplayer mediaid=»3885″]
Mit mehreren Fläschchen Antibrumm Forte bewaffnet, wagten wir uns also in den Sumpf, denn wir waren vorab gewarnt worden, dass es während der Regenzeit ein paar Stechmücken haben soll. Wie wir dann feststellen mussten, sind diese Mücken sind nicht etwa gewerkschaftlich organisiert und stechen wie bei uns nur 1 Stunde vor und nach Sonnenuntergang, nein, hier wird rund um die Uhr Blut gezapft. Hinzu kommt, dass es nicht etwa wenige dieser kleinen Vampire hat, sondern dermassen viele, dass man auf dem Ausritt das eigene Pferd nicht mehr sieht. Antibrumm kam voll zum Einsatz und enttäuschte uns nicht!
Unser Flora-und-Fauna-Führer Alex konnte zwar nicht sonderlich gut englisch, dafür legte er trotz der Stechmückeninvasion den nötigen Enthusiasmus und Freude an den Tag und vermittelte uns einen Einblick ins Leben der Pflanzen und Tiere während der Regen- und Trockenzeit.

Ganz speziell war die Bootstour, die morgens um 5:30 startete und auf der wir das Erwachen der Natur beobachten konnten. Aber auch der 2stündige Ausritt wird uns in lebendiger Erinnerung bleiben, gallopierten wir doch mehrmals um die Wette und Birgits Prachtross zeigte den anderen was eine Harke ist. Man kann sich gut vorstellen, dass uns danach das Sitzen einmal mehr Mühe bereitete – aber das war uns der Spass wert! Birgits Geschwindigkeitsrekord als Jockey wurde nur von ihrer Meisterleistung beim Piranhafischen übertroffen, zog sie doch – ungewollt – die meisten dieser bissige Viecher an Land.
Wegen der derzeitigen Regenzeit steht ein Grossteil des Gebiets unter Wasser, doch dank Pferd blieben unsere Füsse relativ trocken. Nicht nur die Touristen bleiben in dieser Zeit aus (ausser Tarzan und Jane), auch viele Tiere ziehen sich in trockenere Gebiete zurück. Wir konnten zwar verschiedene Arten von Stechmücken kennen lernen, Termitenbauten aus der Nähe beäugen, Vögel während dem Putzen, Flirten und Jagen beobachten, Pfotenabdrücke von Jaguar und Ozelot unter die Lupe nehmen und lustige Kapuzineräffchen beim Spielen betrachten, doch der ultimative Kick, einer Anakonda beim Hypnotisieren eines Tapirs zusehen zu können, blieb leider aus.
Dies alles liest sich nun fast wie ein Ausflug nach Disneyworld, mit dem einzigen Unterschied, dass hier die Klimaanlagen ausgefallen sind. Bei fast 40° im Schatten, einer hohen Luftfeuchtigkeit, einer Lage Sonnencrème und mehreren Lagen Antibrumm schwitzten wir uns durch alle Ausflüge und sorgten bei berühmten Getränkeherstellern für Rekordumsätze.

 

 

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