Von Salta nach Cordoba 2. – 12.10.02 (50’100 km)

Cafayate

Der Abschied in Salta fiel uns sehr schwer, aber einmal mussten wir ja weiter. Unser Weg führte uns gleich ins Weingebiet um Cafayate, wo wir uns den Weisswein der Torrontes-Traube munden liessen. Auf einem netten Campingplatz in der Nähe erholten wir uns dann erstmals vom vielen Familienstress.

Cordoba

Zwei Tag später trafen wir dann in Cordoba ein und fanden nach längerem Herumkurven auch den schön gelegenen Campingplatz im Parque General San Martin. Da in der Vorsaison, hatten die Duschen nur kaltes Wasser und der Swimmingpool war auch noch nicht gefüllt, trotzdem genossen wir die paar Tage auf diesem Gelände (zusammen mit Hunderten von Kindern).
In Bern hatten wir vor ein paar Jahren die Argentinierin Erika durch einen Arbeitskollegen von Birgit kennen gelernt. Wir hatten sie schon frühzeitig auf unser Kommen aufmerksam gemacht und so hatte sie das ganze Wochenende für uns reserviert. Am Freitag Abend führte sie uns durch die Fussgängerzone, am Samstag fuhren wir zusammen mit ihrer Freundin Andrea nach Carlos La Paz an den Fluss zum Matetrinken, auf dem Rückweg gingen wir noch Alfajores degustieren, Alfajores sind grössere Kekse mit verschiedenen Füllungen.
Am gleichen Abend gingen wir dann ganz fein Essen und stellten fest, dass auch in Cordoba die Menschen eher nachtaktiv sind. Der Sonntag wurde ins Zeichen der Familie gestellt und so fuhren wir recht früh Richtung Unquillo, wo das Elternhaus von Erika steht. Auch ihre 3 Geschwister fanden sich an diesem Tag ein, nein, nicht unseretwegen sondern um Mama Kimura im Krankenhaus zu besuchen (sie befindet sich wieder auf dem Wege der Besserung). Papa Kimura, als junger Mann aus Japan ausgewandert, kann man zu Recht den besten Asadero südlich des Parana nennen, es gab nicht nur viel, sondern auch sehr gutes Fleisch (Chinchulin, was – wie wir verstanden haben – grillierte, gezöpfelte Eingeweide sind – Hubi hat es probiert… ). Am Montag blieben wir dann gemütlich auf dem Campingplatz, Hubi kümmerte sich um ein paar kleinere Reparaturen, Birgit frönte ihrem Putzfimmel und am Abend waren wir schon wieder zum Abendessen eingeladen, diesmal bei Erika daheim. Sie teilt die Wohnung mit ihrer Freundin Florencia, die eine begnadete Köchin ist – wir wurden einmal mehr kulinarisch verwöhnt. Wieder einmal fiel uns der Abschied äusserst schwer.

Villa General Belgrano

Dieses Städtchen ist nach dem 2. Weltkrieg von ehemals internierten Matrosen der Graf Spee gegründet worden, die nähere Geschichte kennen wir leider nicht. Wenn man durch den Stadtkern läuft, kommt man sich in Mitten der Fachwerkbauten wie in Deutschland selbst vor. In jedem Restaurant werden noch deutsche Spezialitäten angeboten, doch waren wir vom Rindsgulasch mit Klos und dem Leberkäse mit Spätzle etwas enttäuscht, eben doch nicht wie in Old Germany. Die ganze Stadt rüstete fürs Oktoberfest, das ein paar Tage später beginnen sollte. Die Strassen wurden geschmückt, ein Theaterstück eingeübt und die Restaurants und Hotels erhöhten ihre Preise. Da ein Massenansturm vorausgesagt wurde, machten wir uns Freitag ganz früh aus dem Staub.
Es stellte sich dann noch heraus, dass die Besitzer unseres Campingplatzes Schweizer sind, doch der jüngste Sohn, mit Schweizer Pass ausgestattet, sprach weder Deutsch, noch wusste er aus welcher Stadt seine Familie stammte. Na, aber so was!

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