Unterwegs nach Cusco 7. – 15.08.2002 (45’700 km)

Uchupampa

Nach Lima sind wir auf zwei Quebecois, Francine und Rejean, gestossen, welche auch mit dem Camper auf der Panamericana unterwegs sind. Sie sind genau 1 Monat und 1 Tag vor uns gestartet, doch diesen Vorsprung haben sie wegen fehlendem Carnet de Passage im Hafen von Guayaquil verloren.
Um dem uns seit 3 Tagen folgenden Nebel zu entfliehen, zogen wir Vier fĂ¼r ein paar Tage in das Tal des Rio Canete. Bekannt ist dieses fĂ¼r seine Rafting- und Kajaktouren und es wartet mit einigen WeingĂ¼tern auf.
Nachdem wir uns auf einem Campingplatz installiert hatten, ging es sofort zur Weindegustation und schon ist der Leser fehlgeleitet, denn mit Wein hatte das Ganze nicht viel zu tun. Beim Verkosten assoziierten wir eher Begriffe wie Essig und Nagellackentferner fĂ¼r die trockene Variante und Hustensirup oder «Täfeliwasser» fĂ¼r die halbtrockene.
Aus den Trauben wird auch Pisco hergestellt, der etwa wie ein schlechter Grappa schmeckt. Trinkbar wird er durch die Zugabe von Limonensaft und Zucker und dann Pisco Sour genannt.
FĂ¼r die Degustation empfehlen wir folgendes Vorgehen: Mit einem doppelten Pisco die Geschmacksnerven betäuben, bevor sie vollständig mit einem trockenen «Wein» weggeätzt werden. Die entstandene Blessur verklebt man dann mit einem guten Schluck halbtrockenen «Wein». Und dies wird in allen Bodegas («Wein»-Häusern) auf dem Heimweg wiederholt – Prost!

Huacachina

Obwohl es uns in Uchupampa ausserordentlich gut gefallen hatte und wir fleissig Erfahrungen mit den Kanadiern austauschten, mussten wir uns an den Terminplan halten und weiterfahren. Nach einer schier endlosen Fahrt durch die WĂ¼ste, deren Eintönigkeit nur durch Abfallhaufen und Bauruinen unterbrochen wurde, kamen wir uns wie Lawrence von Arabien vor, als wir die Oase von Huacachina vor uns sahen.
Touristen werden angelockt durch die riesigen SanddĂ¼nen, welche man mit so genannten Sandboards runterboarden kann. Wir sassen also bei einem Pisco Sour am «See» und beobachteten all die VerrĂ¼ckten, die in wilden Purzelbäumen die DĂ¼nen runter fielen. Anschliessend konnten wir ihren Erzählungen lauschen, als sie sich im Restaurant den Sand die Kehle runterspĂ¼lten. Dies alles fand Hubi dermassen aufregend, dass er sich am nächsten Tag spontan entschloss, sein Können als Snowboarder auf dem Sand unter Beweis zu stellen, siehe Fotos!

Nasca

Die Fahrt nach Nasca fĂ¼hrte uns einmal mehr durch die WĂ¼ste. Da uns die Sonne begleitete, konnten wir dieses Mal ein wunderbares Farbenspiel bewundern und haben in voller Begeisterung Säcke weise farbigen Sand fĂ¼r unsere Familie und Freunde zu Hause eingepackt.
Nasca wurde bekannt durch Dr. Maria Reiche, eine Archäologin, die als eine der ersten, die in den Sand und Fels eingegrabenen Linien erforschte. Um die Bedeutung der Bilder streiten sich die Gelehrten noch heute. FĂ¼r die einen stellen sie eine Bitte an die Götter um Wasser dar, fĂ¼r die anderen sind sie ein Plan fĂ¼r die RĂ¼ckkehr der entrĂ¼ckten Schamanen aus dem Geisterreich. Doch von Däniken und seine Anhänger sind davon Ă¼berzeugt, dass es sich bei den Nasca-Linien um Landeplätze der Ausserirdischen handelt.
Insgesamt 35 Bilder kann man sich ansehen und dies am besten aus der Luft. NatĂ¼rlich liessen wir uns das nicht entgehen und setzten uns frĂ¼hmorgens in eine 4plätzige Chesna. Unser Pilot hatte den Flugschein anscheinend auf der Achterbahn gemacht, das wurde uns gleich nach der ersten engen Schleife klar und wir waren froh, dass wir uns mit Dramamine gedopt hatten. Zum GlĂ¼ck dauerte der Spuk nur 35 Minuten, ansonsten hätten wir nicht dafĂ¼r garantieren können, unseren Mageninhalt wieder mit nach unten zu nehmen.

Arequipa

Alle, die wir unterwegs getroffen haben, schwärmten in den höchsten Tönen von dieser Stadt. Also entschlossen wir uns spontan, noch schnell vorbei zufahren, ist ja auch nur ein Umweg von 700 km.
360 Tage im Jahr scheint hier die Sonne und auch während unseres Aufenthaltes konnten wir uns nicht Ă¼ber mangelnde Wärme beklagen. Arequipa, die weisse Kolonialstadt, ist wirklich sehr beeindruckend, nur leider hat es dermassen viel Verkehr, dass der arme Tourist nur knapp dem Erstickungstod entgeht.

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