Um Cusco 15. – 23.08.2002 (45’700 km)

Cusco und Umgebung

Ein paar Tage bevor Mama Trebing einflog, trafen wir in der ehemaligen Inka-Hauptstadt Cusco ein. Wir fanden ein nettes Hotel in Zentrumsnähe für Jeannette und für uns einen Stellplatz auf dem Hotelparkplatz, praktischer ging es gar nicht mehr. Der Camper wurde natürlich auf Hochglanz poliert, ein Sonntagszopf in den Grill geschoben und Platz für die erwarteten Geschenke und Mitbringsel gemacht. An dieser Stelle: vielen, vielen Dank!
Und pünktlich traf Jeannette, mit all ihrem Gepäck, auf dem Flugplatz ein. Kaum eine Stunde später befanden wir uns schon auf der Plaza de Armas und bewunderten die Überbleibsel der Inkakultur und die pompöse Kolonialarchitektur der spanischen Eroberer. Cusco ist eine wunderschöne Touristenhochburg, alle 10 Schritte wird man aufgefordert, Postkarten zu kaufen, sich die Schuhe putzen zu lassen, in traditionelle Trachten gehüllte Indigenas mit Lamababy abzulichten, eine Tour in die Umgebung zu buchen und vieles mehr. Mit der Zeit wird dies ganz schön lästig und so wurden wir Meister im Ignorieren.

Valle sagrado

Während Bibi und Jeannette das heilige Tal erkundeten, führten Hubis Wege – wegen eines etwas zu blutigen Alpacasteaks – nur auf den Thron.
Die am Vortag gebuchte Tour begann sehr unterhaltsam: Beim ersten Halt verlor der Busfahrer nämlich die Autoschlüssel. Jeder männliche Gast sah sich verpflichtet, einen Tipp abzugeben, deswegen dauerte es auch ziemlich lange, bis der Bus kurzgeschlossen wurde. Mit grosser Verspätung trafen wir auf dem Markt von Pisaq ein und Jeannette erwarb gleich die ersten Souvenirs für sich und Geschenke für die armen Daheimgebliebenen. Weiter führte uns die Tour zu den berühmten Ruinen von Pisaq, wo uns eine halbstündige Wanderung zum Hauptpalast führte. Zu diesem Zeitpunkt war die Sonne im Zenit und so erwies sich der Aufstieg zu den Ruinen als sehr mühsam und schweisstreibend. Auch zum Mittagessen in Urubamba trafen wir als Letzte ein und das in den höchsten Tönen gelobte Buffet war schon fast geplündert. Als nächste Ruinenstätte stand Ollantayatambo auf dem Programm und die ersten zeigten schon Ermüdungserscheinungen. Doch nicht so Jeannette und Birgit! Die beiden zeigten, was in guten Eidgenossinnen steckt und hüpften wie Berggeisslein den Berg hinauf und auch wieder hinunter. Der letzte Teil der Tour führte uns dann ins Bergdorf Chinchero auf 3’900 m.ü.M. und langsam ging nun Jeannette doch noch der Schnauf aus. Ein einzigartiger Sonnenuntergang liess die schneebedeckten Andenspitzen in einem wunderbaren Lichtspiel erscheinen, während wir wieder durch einen Markt getrieben wurden. Doch fehlende Elektrizität machte das Einkaufen etwas schwierig und so beliessen wir es mit dem Besuch der Kirche. Das Spezielle an Chinchero ist, dass die Einwohner noch sehr traditionell leben und sich nicht mit anderen Indigenas vermischen.

Machu Picchu

Kurz vor 6:00 Uhr wurden wir abgeholt und in den Zug nach Aguas Calientes verfrachtet. Wegen Überbuchung fanden wir uns zu unserer Überraschung im «Luxuszug» wieder und kamen so in den Genuss der teureren Tour.
Schon die 4stündige Hinfahrt war sehr abwechslungsreich und, nachdem auch der letzte wach geworden war, wurden wir mit peruanischer Musik berieselt. In Aguas Calientes führte ein kurzer Fussweg durch den, wie könnte es auch anders sein, ausladenden Markt und nach erfolgreicher Durchquerung bestiegen wir einen der bereitstehenden Busse. Und jetzt wurde Jeannette so richtig aufgeregt, denn nur noch 20 Minuten und einige lächerliche Höhenmeter trennten sie vor der Erfüllung ihres Traumes!
Und dann standen wir neben dem Sonnentempel und hatten eine wunderbare Sicht auf die grandiosen Überreste der religiösen Hauptstadt einer einzigartigen Kultur. Jeannette blieb vor Überwältigung der Mund offen stehen und Hubi und Birgit mussten sie feinfühlig darauf aufmerksam machen, dass der Guide schon lange weitergegangen war.
Viel zu schnell verging unsere Zeit und schon befanden wir uns wieder im Zug nach Cusco. Während den 4 Stunden für 110 km gab es zur Unterhaltung – und weil die Peruaner sehr geschäftstüchtig sind – eine tolle Modeschau. Diesmal haben wir aber nicht zugeschlagen, die anwesenden Mexikanerinnen waren schneller.

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