Landeinwärts 9. – 12.12.2001 (28’500 km)

Nein, diesmal kein Strandleben mehr, seit Playa Azul sind wir nun landeinwärts unterwegs nach Uruapan, Morelia und Angangueo zu den Monarch-Schmetterlingen.

Uruapan

Auf 1’600 m.ü.M. wird es in der Nacht kühler, was wir sehr zu schätzen wussten.
Anfängliche Probleme bereitete uns lediglich ein geschäftstüchtiger Hotelbesitzer, welcher uns 450 Pesos (ca. 80.-) für eine Übernachtung auf dem Hotelparkplatz (!) abknöpfen wollte und das uns, die wir die letzten paar Tage nur noch gratis übernachtet haben. So nebenbei, das Zimmer wäre übrigens nur leicht teuerer gewesen (570 Pesos).
Sonst gibt es zu Uruapan nicht all zuviel zu sagen, sehr wahrscheinlich waren wir nach 6 Stunden Berg- und Talfahrt einfach auch zu müde, nach Sehenswürdigkeiten zu forschen.

Morelia

Zeitig haben wir die Stadt erreicht. Auf der Suche nach einer Übernachtungsgelegenheit trafen wir nur auf Brüder des Hotelbesitzers in Uruapan, zwar nicht ganz so unverschämt, aber eben doch verwandt. Auch soll es einige Campingplätze um Morelia herum haben, diese waren aber nicht auffindbar. So beschlossen wir, nachdem wir Mosquito zweimal durch das sehr schöne Zentrum gequält hatten, gleich weiter zu den Schmetterlingen zu fahren.

Schmetterlinge soweit das Auge reicht

Das wurde uns versprochen. Wie es kam, liest Du hier:

Angangueo ist eine «ehemalige» Silberminenstadt und einer der Ausgangspunkte zur Besichtigung des Reservats zum Schutze des Monarch-Schmetterlings. Das Besondere an diesen ist, dass sie jedes Jahr vom Südosten Kanadas bzw. Nordosten der USA zur Überwinterung in diese Region nach Mexiko fliegen. Im Frühling, vor der Regenperiode, fliegen sie in ein bis zwei Monaten Reisezeit wieder zurück.

Morgens um acht (!) fuhren wir mit einem Führer los, der uns die Geschichte des Ortes und der Schmetterling erzählte. Nach einer Stunde Fahrt über Staub- und Holperpisten erreichten wir die Pforten des Reservats auf 3’200 m.ü.M. Von dort aus ging es eine halbe Stunde keuchend durch den Wald den Berg hinauf.
Stolz zeigte ein selbsternannter Führer des Reservats (Guide) auf einige Bäume und wir dachten uns: «Toll, Flechten und Moos haben wir auch in der Schweiz.» Erst bei genauerem Hinsehen entpuppten sich die Flechten und Moose als Abertausende von Schmetterlingen, welche sich, zum Schutz vor der Kälte, am Stamm und an den Ästen zusammenraufen.
Erst wenn die Sonne die Schmetterlinge erwärmt, erlebt man diese in Aktion. Um etwas Zeit zu gewinnen, wurden wir auf eine Wiese geführt, wo sich die Schmetterlinge dann nur so tummeln sollen – genau, wenn es wärmer ist. Bald darauf meinte unser Guide, dass es sich heute wohl nicht mehr aufwärmen würde und wir also ruhig wieder zurück zum Eingang gehen könnten; es war aber erst Viertel nach Zehn. Da hatte er die Rechnung aber ohne unsere Geduld gemacht und auch unser «Taxi» war erst gegen 12 Uhr bestellt. Wir hatten noch viel Zeit und keine Lust, die vor dem Eingang des Reservats zu verbringen. Er versuchte es nochmals eine Viertelstunde später und legte sich dann verärgert und gelangweilt weit weg von uns ins Gras.
Wie erhofft, wärmte die Sonne in den nächsten 90 Minuten die Luft ziemlich auf und schon bald sahen und hörten wir unzählige orange Schmetterlinge um uns herumschwirren. Auch im Wald waren unterdessen die «Flechten und Moose» zum Leben erwacht und auf dem Rückweg konnten wir das einmalige Spektakel bewundern.

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